Wie auf dem News-Headerbild schon angedeutet – zu sehen sind dort zwei komische Holzköpfe in einer Werkstatt – sind bei uns zur Zeit die „Zyklopen“ in Arbeit. Die Zyklopen sind vier reichlich einäugige Figuren, die alle aus einer auseinander gebrochenen Robinie stammen. Diese Robinie, genauer gesagt der Stamm, der uns zur Verfügung stand, war circa zweimeterfünfzig lang und wurde mit einer gewaltigen Gabel, die vorne an einem Traktor montiert war, sozusagen mutwillig auseinander gebrochen.
Der Stamm hatte ca. einen Meter Durchmesser und war total knorrig und verschlungen gewachsen. Abgesehen davon, dass er nur mit schwerem Gerät zu bewegen war, hat sich eine Zerlegung auch vom Wuchs her angeboten – und es sind tatsächlich ein paar durchaus ansehnliche „Gestalten“ dabei herausgekommen.
Die erste Assoziation war, daraus ein paar „Berserker“ zu machen; aber dieser Titel ist schon von einer Berliner Bildhauerin besetzt, die ihre gewaltigen, schlimmen Jungs sogar in Bronze gegossen hat.
Gut – unsere „Jungs“ haben auch was von Zombies. Aber gottseidank haben wir freundliches Licht in der Werkstatt – und wenn wir sie fertig bearbeitet haben und sie auf Sockeln stehen, von denen sie sich sowieso nicht mehr wegbewegen können, werden sie sich zweifellos sogar streicheln lassen. Bevor sie aber solchermaßen verwöhnt werden, bearbeiten wir sie erstmal mit mittelschwerem Gerät und verpassen ihnen den nötigen Schliff, mit dem sie dann hoffentlich gesellschaftsfähig sein werden.
Das Einäugige, was ja bekanntlich ein Hauptmerkmal der Vorbilder aus den klassischen griechischen Sagen war, wird unseren „Zyklopen“ allerdings schon irgendwie erhalten und zueigen bleiben. Aber furchteinflößend sind sie nicht. Nur…
Wenn jemand sagt: „iiih, sind die hässlich“, dann werden wir wohl nichts weiter machen können, als gemeinsam darüber zu lachen.
